Liederbuch

Gedicht

Es dreht sich alles um

Dann, wenn die Leute streiten, scheiden sich die Geister.

Der eine geht nach links, der andere geht nach rechts, 

keiner bleibt vor Ort.

Dann, wenn die Leute sich scheiden, hilft auch kein Kleister.

Dann ist der beste Klebstoff kein Lebensstoff mehr.

Alles vergeht und so fort.

Was danach kommt, wird nochmals schwerer zu erfahren sein.

Es geschieht unter manchem guten Dach, man ist wach

und würde es doch nicht wissen.

Wer das nicht angenommen hat, leidet unter einer solchen Bürde.

Was der nicht erhalten könnte, wäre unter seiner Würde.

Da geht es ihm beschissen.

Am Ende, hier kürze ich nun etwas ab, geht es allein nur ums Geld.

Das ist für alle Freundschaft dann das Grab. Es kostet diese Welt.

Da gibt man es auf.

Doch es dreht sich einmal alles um und das würde gar nicht so dumm sein.

Da ist man dagestanden, ist stumm, mit nichts und alles wird doch fein.

Das stört kaum mehr den faden Anschein.

Man hat es zwar noch immer sehr gerne, wenn man geliebt wird.

Jedoch ist es gar nicht wunderbar gewesen, dass das Herz verdorben ist. 

Die Liebe daran ist fast gestorben.

Das hat nicht gut getan, was man so hat. Es ist nicht zu gebrauchen gewesen.

Der Mensch fällt auf sich zurück. Alles macht ihn fertig. 

Das Lebensglück ist verdorben.

Vielleicht hat man es dann bald eingesehen, dass diese Wege besser enden.

Das soll jetzt unser Schicksal sehen und die Richtung unserer Wege wenden.

Welches Glück hat man so erwirkt?

Da hat man es dazu gebracht, wieder zu florieren. Es soll uns jetzt auch zustehen.

Da wünscht man sich eine ruhige Nacht und hat damit genug.

Soll das ein Betrug oder wird es für uns die gewünschte Rettung sein?

Was hat der Mensch, wenn nicht sich selbst von allem zu eigen?

Der eine grübelt, ein anderer schläft, doch erst das Leben wird uns das Glück aufzeigen.

Das ist manchmal wie ein Augenreiben.

Da wird man wach und hat es doch noch immer nicht gänzlich geschafft.

Das Schicksal ist absonderlich und trotzdem hat man die Kraft dazu.

Was hat man darüber gelacht?

So wenden uns die Schritte nun den Weg, der bald bei uns erscheinen wird.

Wir drehen endlich um und sind zurückgekommen, mit uns allein vereint.

Ach ja, derweil scheint die Sonne.

Ist dieser Tag auch das gewesen, als was er besteht, er wird doch sein.

Das Lied ist jetzt vorbei, es bleiben uns unterdessen auch nicht mehr viele Fragen.

Ist das eine Gnade? - Man ist sich leider zu allem fast zu schade.



Gedicht

Schlaraffia Daumendick

Die Schlaraffia Daumendick hat alles, aber kein starkes Genick.

So groß, wie sie erscheint, hat sie auch vieles in sich vereint.

Eines besitzt sie dabei im Überfluss. Das wäre den Günstlingen ihr lieber Kuss.

Da möchte sie damit umgehen, was auch immer geschehen wird.

Da möchte sie auch dabei bleiben, egal wie sehr die Leute sich in den Augen reiben.

Das Ansehen und die Ansehnlichkeit sind es, die einen Unterschied machen.

Für was auch immer die Zeit gut ist, es bleibt ihr Gebiet.

Verlieren möchte keiner etwas, was er so gerne hat. 

Es wendet sich einmal das Blatt. Dann ist es nicht mehr allein nur ein Spaß gewesen.

Das Schicksal ist es, was derweil mit aller Kraft am Boden unter ihren Füßen schafft.

Da hat die Schlaraffia Daumendick dann doch einmal genug.

Dann ist es so. Dann wird es wahr. Jetzt wäre es wieder gut.

Egal ist da, was Laffen meinen. Egal ist da, wie sie im Scherz ihr Herz verneinen.

Was auch immer daran an Gutem wahr gewesen ist, es ist ihr doch nicht leicht gefallen, ihr Leben so zu fristen.

Da suchen sie noch ihre Nähe und finden sie dabei stur. 

Dass sie nicht möchte, gehört sich allein.

Die Liebelei hat sie bei manchen Leuten nicht zugelassen. 

Wer sie da richtig verstanden hat, den herzt sie jedoch in mancher Nacht.



Gedicht

Im Grunde genommen

Der Schnittlauch wächst im Garten

und kann es kaum erwarten

bei Tischen zu erscheinen.

So soll man es meinen.


Da hat eine wundersame Lilie,

von Namen Petersilie

sich dazu gesellt

und meinen Geist erhellt.


So sind nun meine Dinge

bald erschienen.

Ich glaube das, ja, ich singe

und habe dabei meine heiteren Mienen.


Da ist alles wahr

und so sonderbar

es vielleicht manchen auch geschienen hat,

es kommt vor, Blatt für Blatt.



Offenburg, den 25.04.2020



Gedicht

Schlimmer geht immer

Die Gedanken sind klar,

wer kann sie vernehmen?

Wer das nicht getan hat,

sollte sich dafür schämen.



Gedanke

An die Welt

An die Welt gelte es nicht zu glauben.

In der Welt gilt es zu sein.

Nicht von der Welt sind wir Menschen gewesen.

Was uns auch gefallen hat, die Welt lässt uns allein. 

So hoffen wir, dass wir all ihr Sein vernehmen.

Es würde nicht mehr als ein Anschein sein.


Aber ein Schein wird trügen.

Eine solche Position macht manche Perspektive aus.

In Einheit mit uns sind wir geboren.

In solch einer Einheit sollen wir auch zu leben bereit sein. Das wäre schön.

Nichts anderes hat es jemals gegeben.

Erst durch uns wird das Leben als Mensch wie im Paradies sein. Es endige die Pein. 





Gedicht

Authentisch wie Kacke

Auf der Suche nach ihres Lebens Bedeutung,

erfährt eine Schlange manche Häutung.


Durch das Sprechen unserer Worte

begehen wir so manche Morde.


Das Diskutieren fällt uns oftmals ein,

heiter bis wolkig wollen wir da beisammensein.


Am Ende, mit Blick auf die Baracke

finden wir, authentisch ist Kacke.



Gedicht

Benefit und Kredit

Hundert Werke - kaum eines ist gelungen - 

stehen da. Ich werde gedrungen.

Ich bin wie ein Zwerg 

ständig zu werk.


Solch ein Sachverhalt bekümmert mich nicht?

Ich schaue Dir fragend in Dein Angesicht.

Was bringst Du mir für eine Meldung?

Haben meine Dinge vor Dir Geltung?



Gedanke

Bestand

Bestand hat das Gewachsene.

Es ist gediehen und hat dabei seine Formung erfahren.

Ein Odem umweht derweil die Dinge.


Im Menschen finde ich ihn vor.

Am Menschen erkenne ich ihn genauso.

Doch auch an Tier und Pflanze wird es gegeben sein.


Ein Ebenbild des einen sind wir.

Das soll sein, was uns ausmacht.

Das hat Bestand.


Stabil wird da das Gewachsene sein.

Geformt ist es auch.

Geformt sind wir allesamt dank des uns Vorgegebenen.


Die Dinge erfahren somit ihre Lebendigkeit.

Sie erleiden da aber auch so manche Beschwerlichkeit.

Nach dem harten Winter kommt dann aber bald schon der Frühling.



Gedanke

Blumen für Dada

Eine Blume will ich einpflanzen,

die unscheinbar, doch schön ist.


Eine Blume will ich hier setzen,

welche Dein Kommen sichert.


Ich will Dich durch diese Blume grüßen,

damit Du Dich bei mir wohlfühlen kannst.



Gedicht

Butterbrot Revival

Sehr geehrte Tante Staat,

nicht viel ist es gewesen, um was ich einst gebeten habe.

Doch, dass es jetzt so wenig ist,

stimmt mich nun etwas trist.


Ich habe es aber bereits mitbekommen,

dass Du bist gänzlich wie benommen

vom Schicksal all der vielen Hungerleider,

den Börsianern, in Anzügen und Kleidern.


Noch dazu, man glaubt es kaum,

hängen auch die Banker seit längerem fest an Deinem Saum.

Das verstehe ich Dank Hartz IV.

Ich kenne solch ein schales Bier.


Da musst Du viele Mäuler stopfen. 

Das macht Dich sehr arm.

Ich für meinen Teil habe gute Hoffnung,

im Winter ist es bei mir nicht warm gewesen.


Darum, trotzdem, dank ich Dir,

auch für das kleine Bisschen hier,

was ich für mich bekomme.

Immerhin, es scheint ja gerade noch die Sonne.



Gedicht

Das dritte Auge

Das dritte Auge, ei, es sieht eine vierte Dimension.

Aber wenn dieses Auge sie falsch verstanden hat, 

dann ist alles bald vorbei.

Da endet das gute Leben für uns schon.

Was es ist, könnte ich Dir nicht berichten,

doch das erscheint durch alle Schichten unseres Seins.


Falsch verstehen, könnte man mich nicht?

Wer ist es, der so etwas Dummes spricht?

Den Schaden gibt es doch bei uns zuhauf.

Ich rate Dir, übe selbst besser Verzicht darauf,

den Unsinn aller Menschen zu kapieren.

Du könntest den Verstand verlieren.


Kein Ding besteht, was nicht wenigstens einer als ein Übel angesehen hat.

Alles wird genau abgewogen, was man von Dir vernommen hat. 

Kein Recht hat man jenem gegeben, der mit wohlgemeinten Worten spricht.

Man verzeiht ihm praktisch nichts. 

Zuletzt, das sage ich hier,

fetzt es auch bei Dir.


Das dritte Auge, so ist immer noch mein Glaube,

sieht eine vierte Dimension, die Zeit. 

Dieser Moment, welchen ich Dir gerade raube, entschwindet schon.

Bist Du für diese Wahrheit bereit?

Denke daran, zuvor ist alles noch aus deiner Kraft gekommen. 

Ein Hohn


ist der Weg des Menschen. Gehst Du ihm nach, 

gelangst Du sogleich in ein dunkles Todesreich. Dort liegt alles brach. 

Man ist schwach. Jeder quält sich an solch einem wirren Ort.

Jeder kämpft um sein Wort und dessen Bedeutung.

Man greift nach jedem guten Strohhalm.

Ein Verlust für uns wäre nicht ausgeschlossen. 


Man lässt uns nichts davon, was bei uns einmal etwas gezählt hat.

Nichts Gutes ist übrig.

Wegen einer verblassenden Erinnerung verlieren wir alles.

Das dritte Auge sieht das Unheil wahrlich als gegeben an.

Da schwindet unser Leben und mit ihm sein Plan. 

Es ist eine Pein.  


Dort soll ein Ort des ewiglichen Kummers sein.

Es wird dort auch eine Stelle gänzlich ohne Trost vorkommen.

Dabei herrscht dunkle Nacht vor.

Sie wird niemals gänzlich vollbracht sein.

Alles erscheint dort wie ein Irren und ein Sirren.

Man erfährt manche Wirren.


Es ist das Schicksal mit dem jeweiligen Ort verwoben.

Lokal liegt es vor, wahrlich ist man in einem üblen Traum gefangen.

All dieser Schrecken wirkt sich nun aus.

Ach, so erschaudere ich, da ist es ja, mein allererstes graues Haar.

Darauf bin ich schon lange erpicht.
Jetzt ist endlich diese Suppe gar. 



Gedicht

Das Gesetzbuch

Das Gesetzbuch hat nicht geatmet.

Es hat keine Seele.

Es würde nicht beseelt sein, weil das kein Buch ist.

Bücher sind vielleicht Spiegelungen einer vergangenen Zeit anzusehen.

Bücher stellen einen Zugang dar. 


Wer kann sich in ihnen sehen?

Wer kann Seines an ihnen wiederfinden?

Bücher sind ein Rohstoff für Bildungshungrige.

Bücher sind die Zeugnisse vergangener Zeiten.

Bücher sind zum Lesen da, wer möchte das bestreiten?


Woher kommt das Mahl des Tages?

Kommt es durch unsere eigene Arbeit zustande?

Bestimmt nicht allein dadurch eignen wir das, was wir heutzutage haben.

Auch das Vorzeitige hat noch seinen Beitrag.

Sollte das nicht die Grundlage eines Generationenvertrags sein?


Woher kommen die Gesetze?

Fallen sie vom Himmel als Ordnung herab? 

Oder müssen sie von den Menschen erkämpft und erhalten werden?

Doch warum sollen uns solche Gesetze befrieden,

allein nur weil sie jetzt aufgeschrieben da stehen?


Bücher sind die Speicher vieler Worte.

Zurecht Gezimmertes steht dort neben Unbrauchbarem.

Gutes kommt direkt neben dem Schlechten vor.

Kaum ein Buch kann da mehr als das andere sein oder bedeuten.

Da sind alles Worträtsel, Silbensuppen und es besteht ein benommenes Deuten.


Manche Laune des Menschen schreibt sein Buch.

Die Mode der Menschen bringt ihren Geschmack hervor.

Gefördert wird das Passende von uns.

Das Unpassende verrottet derweil im Keller.

Sein Wert wird kaum noch anerkannt.


Die Argumentation eines Buches würde nicht umfallen,

allein weil wir es nicht verstanden haben, sie zu lesen.

Der Bücher Einfluss reicht weit.

Da vollbringt man manche Stunde der Aufklärung.

Doch wo ist das Licht von uns hingekommen?



24.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Das Mandala

Das Mandala, so ist es ein Brauch,

erfreut uns Christen manchmal auch.


Ist es uns nicht geboten,

die Wahrheit Gottes auszuloten?


Sind wir nicht dafür gewesen,

dass seine Segnung allhier tritt ein?


Ja, würde nicht das Dasein des Menschen mehr als der Welten Anschein sein?

Würden wir sonst nicht allesamt verloren sein?


Ganz einfach wird da das Recht sein.

Was nicht gut gewesen ist, würde trotzdem nicht verkehrt sein müssen.


Keine Diskussion komme da auf,

alles ist doch schon wahr.


Der Maßstab soll allein nur etwas messen

gegen unser Vergessen.


Ein solcher Maßstab soll uns eingegeben sein.

Sonst würde das Gute gar nicht erst vorkommen.


Habe ich jetzt gerade etwas versäumt?

Oh, ich glaube, ich habe da ein bisschen von Frieden geträumt.



24.08.2012 - Mathias Schneider



Gedanke

Orientierung

Demut dient niemandem.

Sie dient allein nur Gott.

Doch in vielen Situationen des eigenen Daseins bedarf es der Demut.

Es bedarf also Gottes.



09.02.2013 - Mathias Schneider



Gedanke

Denke nicht daran

Manches ist einfach.

Manches ist leicht.

Das Dasein bietet Dir manche Freude an.

Du musst sie schon wollen,

aber dann wird sie auch Dein sein.


Doch wenn Du einmal etwas für Dich behalten willst,

musst Du auch manche Aufgaben lösen.

Eine Verpflichtung hast Du anzunehmen.

Das wird zuweilen schwerfallen.

Du sollst es hinnehmen.


Denke nicht daran zu scheitern,

solange Du ausreichend 

Wind in Deinen Segeln hast.

Denke nicht daran zu versagen,

solange es Dir wie heute so gut ergeht.


Eine Zerlegung der Kräfte

würde da nichts Besseres bewirken.

Eine Aufspaltung 

der Macht

wirkt sich zwingend schwächend auf Dich aus.


Denke daran, Dich nicht zu verausgaben.

Denke daran, dich nicht gehen zu lassen.

So soll es geschehen.

Derweil werden manche Winde wehen,

Ein Schicksal wird vergehen.


Leiste Dir keine Schwäche.

Leiste Dir keine überflüssige Notlage.

Bewahre Dir das Eigene.

So wird einmal etwas Rechtes mit Dir sein.

Da findest Du endlich zu Deinem Glück.



09.02.2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Der Dichter

Ein Dichter ist ein Poet,

weil das so in manchem Buch geschrieben steht.

Es formen sich mit Geist die Worte,

welche er dann aufschreibt und dabei gewahrt,

was sich ihm so in Gedanken offenbart.


Dabei kann er sein Ansinnen,

Worte zu verknoten und zu verspinnen,

dank Reimen und Schemata umsetzen,

ohne sich an den Worten zu verletzen oder es gar zu offenbaren, 

dass seine Gedanken allein nur teure Schwärmereien gewesen sind.


Doch real, so ist es wahr, sind auch seine Worte kaum.

Mehr mit Schmalz und Schaum

und mit Kleister obendrein

wird so eine Dichtung stets gut zu vollbringen sein.

Wer es nicht glauben möchte, dem sage ich jetzt schon einmal 'Gute Nacht'.


Wer denkt, dass der Dichter sich so vollends reinhängt,

und alles gibt, dann schwer atmend geradeso noch dasitzen kann,

verkennt das Wesen der Poesie.

Sie beschönigt das Schlimme nie.

Oh, sie dient aber trotzdem zu einem Resümieren.


Sie möchte das Wahre festigen und wird dabei auch gänzlich alchemistisch sein.

Sie verdichtet alle menschlichen Plagen,

beantwortet bald alle bei uns aufgekommenen Fragen,

und kommt danach als Lust erneut zum Tragen.

Sie stiftet Sinn, wo sie es kann. Dann und wann


gibt sie sogar Auskunft über der Dinge Sein,

ja, sie offenbart uns manchen schönen Schein

und findet an der Dinge Lauf

mancher Türe drehbaren Knauf

und schließt Dir somit die Wege auf.


Sie kann zumal die Wangen bei uns erglühen lassen,

ohne Dich anzufassen

oder gar dabei zu jubilieren.

Nein, sie greift dort an, wo wir es erst noch kapieren müssen

Mensch zu sein und zu verstehen.


Der Dichter wirkt derweil ohne Unterlass.

Es macht ihm die Sprache Spaß.

Er dichtet, was man sonst auch sagen kann,

weil er nicht faul dabei gewesen ist.

Er möchte ihn nicht haben, jenen Einheitsbrei.


Er will etwas zum Besten geben,

von dem, was er kennt aus seinem Leben,

was er gar nicht erst noch müsste erleben,

weil er es schon erkennen kann.

Dann und wann zeigt er einmal, was er kennt.


Er hat gedichtet, so wie ein Küfer sein hölzernes Fass.

Nicht für sich und auch nicht zu seinem eigenen Spaß hat er das gemacht.

Er möchte keine Ehrung deswegen erfahren,

es soll sich ihm allein nur etwas Gutes dabei offenbaren,

etwas, was erfreut die Heerscharen


von Menschen, die an seinen Worten teilhaben.

Ja, auf dass die Menschen sich endlich daran laben werden

und nicht mehr davor davonrennen würden,

wenn einer, wie er, seine Stimme erhebt

und dann der Boden bebt.


Möchte er sein Wort

bestimmt, aber leise flüsternd aussprechen.

Möchte er ihn somit finden, seinen Hort der Gedanken

und gewisslich aus mancher Festung ausbrechen,

auf dass die Leute ihn erkennen.


Ja, möchte er zu ihnen rennen,

mit ihnen lachen,

dabei so großartige Späße machen, wie er es eh und je getan hat.

Gerne werde ich da ein Feuer anfachen.

Ich verteile solche Sachen, damit man daran teilhat.


Ich will es gerne teilen,

bei den Menschen oft verweilen.

Mich möchte ich mitteilen und es auch verstehen,

anderen nicht auf den Nerv zu gehen.

Das will ich haben ohne Schaden.


Oh, der Dichter ist auch ein Prolet,

so wie es in manch anderem Buch bereits geschrieben steht.

Er richtet mit seinen Worten zuweilen manchen Schaden an,

welcher noch keinem hat so gutgetan.

Darum warne ich hier jetzt auch.


Obwohl das Wort nicht fetzen würde

und alles Eigene noch nicht zu vielem bei mir gereicht hat, sage ich:

Es ist doch so, dass es mir jetzt schon etwas gleicht.

Es ist wie ich, ich bin das, ja.

Das ist mir sonnenklar.


Um mit Worten zu bezeugen, was Sache ist, spreche ich.

Da gebe ich zu, ich trage vielfach eine Sonnenbrille.

Rosarot ist zuweilen meine Sicht

auf etwas, was sonst schwarz sein wird oder etwa nicht?

Doch verstehen es auch die anderen Menschen?


Ich möchte jenen etwas Schönes vortragen.

Als Dichter bin ich gerne klein.

Ein Mann aus niederem Stande, höflich und dazu gemacht, 

dass mancher über seine Späße lacht.

So soll es sein, so wird es gut.


Ruhig Blut, es ist bald genug.

Es gibt etwas zu wetten,

etwas Eigenes zu erretten,

etwas Wichtiges zu sagen.

Liebe Menschen, ihr solltet euch nicht so sehr wegen mir abplagen.


Nehmt eure Sachen und errettet sie fein,

es sollte euer Schaden nicht gewesen sein.

Kommt zur Besinnung und tadelt nicht denjenigen,

welcher euch dabei helfen möchte, das Los zu verstehen.

Wäre das nicht schön?


Gäbe es nicht doch das eine oder andere dazu zu sagen,

etwas von den Menschen und etwas von den Plagen

des Lebens mit seiner heftigen Schinderei?

Kommt, ihr seid doch bereits so frei.

Gönnt euch da einmal etwas vom Kartoffelbrei 


mit Apfelmus oder mit einer guten Soße.

Dann würde das nicht mehr gar so blöde wirken

müssen und ihr könnt mich dann vielleicht besser verstehen.

So soll nun alles gut sein, das wäre einzusehen.

Darum denke ich, ich mache das aus einem eigenen Grund. Das finde ich gesund.


Erfreut euch nicht das Herz?

Spürt ihr nicht den Bauch?

Was löscht so köstlich den Durst, 

wie der frische, süße Wein?

Ach kommt, lasst uns doch etwas beisammen sein.


Nicht gering sind die Gründe für die Menschen gewesen, 

das Leben, gänzlich wie es gewesen ist, für sich anzunehmen.

Vieles gibt es zu gewinnen, aber auch manches zu verlieren.

Möchten wir da nicht besser aufstehen und aufpassen,

wach sein und uns gegenseitig auffassen?


Gilt es nicht, einander zu hören, ohne sich wegen einer eigenen Eitelkeit zu stören?

Gilt es nicht, einander zu sehen, ohne sogleich vor lauter Angriffslust hoch in die Luft zu gehen?

Es gilt etwas, einander zu stützen, ohne sich gegenseitig auszunutzen.

Es gilt, miteinander zu lachen, ohne dabei dreiste Dummheiten zu machen.

Das sage ich zu den hiesigen Drachen.


Das sage ich aber auch zu euch hohen Herren.

Ihr habt doch etwas Wertvolles so gerne?

Dann setzt euch zusammen und verbleibt.

Gemeinsam verbringt doch einmal eure Zeit.

Sucht nicht bei uns nach einer Sünde.


Entledigt euch eurer überkommenen Pfründe.

Löst euch von all der schalen Bitterkeit.

Es herrsche endlich eitle Freudigkeit.

Es mehre da kein Stolz die Pracht,

sondern das Feuer, wenn es bei uns entfacht


ist und ich eure Stimmen anhöre,

damit sie mir zu Ohren kommen.

Ja, ich habe es vernommen,

dass ich endlich emporkommen kann,

so dass etwas Gutes wahr sein wird, nach etwas Zeit, dann.


Es zerstören die Menschen all das Wahre.

Es ist so, dass ich das hiermit erneut offenbare.

Ich schreibe zur rechten Zeit

das noch einmal auf, damit, zuhauf,

ihr Menschen werdet allesamt bereit


für eine glücklichere Zeit.

Ja, das wäre sehr gescheit.

Hört, da wäre die Stimme aus dem Herzen.

Es lehrt derweil das Herz uns Menschen das Scherzen.

Er fühlt bestimmt, wie es ihn besinnt.


Aber weil ich hier allein nur etwas Endliches erspinne

und alles wie Schall und Rauch verkündet habe,

wird es doch gegeben sein, dass ich mir dafür nicht zu schade gewesen bin,

um auch dasjenige Gute noch gerade zu richten.

Wollen wir einen guten Frieden finden und endlich all unsere Streitigkeiten schlichten.


Wollen wir zurechtkommen und weiter

auf uns bauen, ja, uns vertrauen.

Es gilt da, uns nicht jene Sache zu versauen,

welche uns doch stets so wichtig gewesen ist.

Das Gedicht endet nun aber noch nicht.


Ja, der Dichter hat es nun gesagt.

Er hat es vorgetragen und ihr habt das Zuhören nicht vertagt.

Ihr habt ihn sprechen lassen, frei.

Dabei hat er gesprochen von Kartoffelbrei

und manchem anderen. Das ist alles einerlei.


Wichtig ist allein nur, dass wir jetzt zusammen sind.

Nun heben wir endlich diese Kannen,

füllen wir unsere Krüge damit auf

und trinken daraufhin die Gläser leer zuhauf.

Das ist gut und das tut gut, es wird so wahr sein, ruhig Blut.


Wollen wir einmal anstoßen, zuerst

und uns gegenseitig dabei ansehen, der Bettler wie auch der Fürst werden davon nicht ausgenommen.

Möchte solch ein Kult des Wahren niemals mehr vergehen.

Möchte alles werden, soll es auch noch so klein und fein gewesen sein.

Es diene unserem Beisammensein.


Auf dass etwas Gutes bei uns wahr werden kann,

mit uns, zurecht, und auch mit der ganzen Erde, dann.

Es möchte ein Bier wie aus alten Zeiten

wieder schmecken und zuweilen

der eine oder andere für etwas Rechtes dabei streiten.


Möchten wir alle uns einfinden

und uns, so müde wir jetzt auch dabei geworden sind, 

obwohl uns die eigenen Füße schinden,

erheben und miteinander gehen,

damit wir wieder ein besseres Ende nahen sehen.



Mathias Schneider, 23.06.2013



Gedicht

Die Macher

Ein Macher ist der Friedrich,

doch sind seine Werke alle liederlich.


Ein Macher ist Paul,

der hockt oben auf dem Gaul.


Ein Macher ist Franz,

denn sein Hund hat einen langen Schwanz.


Ein Macher ist der Sepp,

er kann lachen wie ein Depp.


Ein Macher ist die Liese,

Nase popeln und auch niesen.


Ein Macher ist der Ferdinand,

ist dafür in der ganzen Stadt bekannt.


Ein Macher ist der Olaf,

etwas ungeniert und doch ganz brav.


Ein Macher ist die Omi,

Ärmel hoch, wer kann es wie sie?


Ein Macher ist der Herr Papa,

nichts würde mehr so sein, wie es vorher war.


Eine Macherin, ja, das ist die Frau Mama auch,

bei ihr kommt es als Futter in den Bauch.


Keine Macher sind allein ich und meine Brüder.

Darauf weiß ich keinen Reim.



03. März 2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Der Mann

Mit Zehn ist er gerade kein Kind mehr gewesen.

Mit Zwanzig ist er gerade ausgewachsen,

und mit Dreißig gerade ausgebildet.

Mit Vierzig weiß er, was er will.

Mit Fünfzig weiß er, was er kann.

Mit sechzig Jahren, tja, so ist es dann.

Mit Siebzig, munter als ein Greis,

schert ihn nicht mehr jeder Scheiß.

Mit Achtzig, ach Gott, Herrjemine,

tue das Schicksal ihm auch nicht weh.

Mit Neunzig dann, oh Gott sei Dank,

stirbt er, fällt in seinen Schrank.

Möchte es ihn dort auch noch so schmerzen,

mit Hundert ist ihm noch zu Mute zum Scherzen.

Mit hundert und vier Jahren, ach oh Graus,

da ist es dann doch endlich mit ihm aus.



3. März 2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Der Priester

Der Priester, ach Herrjemine, 

geht barfuß nach Gethsemane.

Er tritt dabei in eine Distel. 

Es schmerzt ihn auch sehr die Fistel.


Seine Gottesliebe, Ei der Daus,

die führt er beim Spazieren aus.

Mit mächtiger Erregung

dankt er für die Segnung.


Kein falsches Wort kommt aus seinem Mund.

Das tut die Gottesliebe kund.

Kein Ruf nach der Bescherung,

Ruhe ist seine Bewährung.



24.08.2012 - Mathias Schneider



Gedanke

Der verbotene Weg

Der verbotene Weg,

das wird der falsche Weg sein.


Er führt zu einem Abgrund,

welchen man besser meiden sollte.


Er führt zu Menschen,

welche nahe am Abgrund stehen.


Soll man auf dem Weg weitergehen?

Kann man die Menschen retten?


Soll es wahr sein,

dass sie sich schon zu helfen wissen?


Der verbotene Weg,

er verbirgt manche Gefahr an sich.


Der verbotene Weg,

er nimmt Dich zuweilen als Geißel.


Er würde Dich nicht mehr loslassen,

so lange wie Du auf diesem Weg gewandelt bist.


Bestimmt geht es auch den anderen Menschen so,

welche auf ihm bereits gewandelt sind.


Doch der Weg bleibt, was er ist.

Er stellt eine Gefahr für das Leben dar.



09.02.2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Der Zauber ist vorbei

Der Zauber ist vorbei.

Zauberer, zaubernd, Zauberei!

Wer es macht, lacht dabei.

Er krümmt sich lachend, ist so frei.

Er biegt sich und blickt obendrein verstohlen.

Das ist seine Zauberei, das Geld aus unseren Taschen zu holen.

Geld, das nicht da sein würde, wird dabei zu seinem Wetteinsatz.

So erobert man einen Schatz

ohne etwas Eigenes zu besitzen.

Die Juwelen hängen einem aus den Taschen.

Wer da nicht mitgekommen ist, der verliert.

Hat jemand ein solches Fach bereits kapiert?

Hat jemand diesen Zauber schon gekannt?

Die einen prassen mit vollen Tassen,

die anderen schuften und fluchen.


Ein Zauber sei nun bald vorbei.

Das weiße Hemd, der schwarze Schuh, nur mit der Ruh'!

Genug, es ist genug gewesen.

Ruhig Blut. Was tut jetzt gut?

Mal sehen, was sich da bei uns zusammengeballt hat.

Vielleicht die Faust, vielleicht der Nacken.

Treibt doch den Zauberer zum Dorf hinaus,

er bekommt eh nichts gebacken.

Er würde nichts hinkriegen, 

als unseren Verlust und einen Frust.

Wer sich ihm widmet,

dem soll zur eigenen Schande der ganze Tand verloren sein.

Das Gold, von Wert, getauscht in fades Geld, was wird noch verkehrter als das sein?

Der Raub, ganz ohne ein Einbrechen und Stehlen,

das könnte man nun nicht mehr verhehlen,

ist kein gerissenes Kunststück gewesen,

und auch gewisslich keine Magie.

Komm nur her, Du Zauberer,

ich lege Dich sogleich einmal übers Knie.

Da setzt es was, das soll jetzt Dein Spaß sein

und nicht mehr unser Aderlass.



23.09.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Die Sonne eines Sommertages

Die Sonne eines Sommertages,

wie jenem einen, welchen wir heute haben,

verbrennt uns schneller, als wir denken.

Schaden bringt uns die Sonne und ihr Hades ein.


Die Nacht bringt dann endlich Linderung.

Das ist gar nicht dumm von ihr gewesen.

Es weht ein laues Lüftchen fein.

Das lässt uns gerne hier beisammen sein. 


Mit Wenigem sollen wir allein streiten.

Die Mächte der Götter sind uns Menschen gewisslich nicht zu eigen geworden.

Das liebe Klima, solch ein Mist, zählt zu dem, 

was nicht durch uns verbessert worden ist. Dabei ist es verdorben.


Heben wir da auch trotzig, rotzig unsere Stimme launisch an,

klagen und stöhnen wir lautstark dann.

Es ändert nichts am Lauf der Dinge.

Wer hier nicht spinnen möchte, hat besser etwas innegehalten.


Er träume nicht von einer Schonung.

Wer Gottes Werk verbessern möchte, ist dumm.

Die Dinge will man richten.

Doch das geht nicht.


Man muss es auch einmal sein lassen, was da ist.

Man muss es auch einmal so belassen, wie es gewesen ist.

Es hat keinen Sinn, auf alles einen Einfluss zu nehmen.

Wer das dennoch tun möchte, sollte sich dafür schämen.



Gedicht

Fokussierung

Eine Spitze hat mein Denken,

eine einzige, sie ziert mich gut.

Nichts habe ich mehr zu verschenken,

Allein nur eine solche Sache ist mir durch mein Blut gegeben.


Doch jene Spitze werde stabilisiert.

Nimm dazu ein Quadrat

und dann ist es schon passiert.

Das ist mein Gedanke, den ich jetzt habe.


All das richte dann nach vorne aus.

Frei heraus damit, so soll es sein. 

Dann bleibe das nicht allein.

da wird einmal ein ganzes Haus daraus.


Zu seinem Fuße soll ein Quadrat gegeben sein.

Das ist etwas, das man fürs Leben braucht.

Das ist es, um was ich bereits anderswo habe gebeten.

Nicht allein zum Spaß ist es durch mich geschehen.


Da erhältst Du eine Spitze, 

welche ihresgleichen sucht.

So etwas, zum Letzten aller Witze,

habe auch ich gerade bei mir einzurichten versucht.


Es ist gar nicht schwierig gewesen,

jedoch stärkt es das eigene Wesen.

Kein Mensch besteht, welcher solch ein Konstrukt vernichten kann.

Es ist stabil, dazu wird es auch fein sein.


Nimm es hin und das Gegebene auch an,

was ich Dir hier bereits gesagt habe.

Klar ist es doch, dass ich so etwas tun kann.

Es sollte nicht länger in der Schwebe stehen.


Alles kann sich verwandeln.

Was gut ist, wird es auch einmal wieder sein.

Lass ab von allem und höre endlich auf. 

Die Dinge nehmen eh ihren eigenen Lauf.


Die Schwierigkeiten würden uns allen nicht ohne Grund gegeben sein.

Der Ansatz soll nun dafür gefunden sein.

Endlich ist es die Hochzeit im Leben.

Man, mache das wahr, Du bist schon zu lange so allein gewesen.



9.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Herrschaften

Herrschaften beherrschen unser Land.

Sie nehmen die Dinge in ihre Hände.

Warum sie das tun, ist mir unbekannt.

Sie richten alles aus zu unserer eigenen Schande.


Herrschaften leisten das Gute.

Sie haben dazu eine Rute.

Benimmt man sich wie ein Bock,

kriegt man sie mit dem Stock.


Herrschaften richten die Welt.

Sie tun das, was ihnen gefällt.

Sie lassen uns andere schuften,

während sie nach feinem Öl duften.


Solche Herrschaften sind mir bald über.

Ich sehe, sie erstarken schon wieder.

Sie wollen schon wieder bestimmen, alles beugen zu ihrem Recht,

und ich muss es sagen, ich finde das so schlecht.



24.08.2012 Mathias Schneider



Gedicht

Horch

Horch, oh Sonne, meine Worte.

Ich spendiere Dir nun ein Stück Torte,

dazu etwas Kaffee.

Ich liebe Dich, bitte verstehe.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Dunkel ist mein Lebenslicht.

Ich hoffe, es vergeht mir nicht.

Ich bleibe gerne brav,

wenn ich das soll und darf.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Finster ist mein Leben.

Oftmals denke ich, ich gehe zu früh drauf.

Dreimal habe ich schon alles verloren.

Zu was bin ich denn auserkoren?

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Doch nicht allein nur mir ist es so ergangen,

auch manch anderem, genauso

meinen Nächsten gleichermaßen.

Ist das der Sinn, warum ich so geworden bin?

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Ich habe es nicht verstanden, nach was Du bei mir suchst.

Ist es etwa so, dass Du uns aus irgendeinem Grund verflucht hast?

Haben wir denn vor Dir keine Geltung?

Sind wir für Dich nicht etwa doch zu jung gewesen?

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Einen Flecken im Gesicht wünsche ich mir.

Das brauche ich jetzt, besonders hier.

Sind denn all die vielen Leberflecken 

im Gesicht der wahre Grund für mein Verrecken? 

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Nicht übel werde ich es Dir nehmen.

Ich will mich dafür etwas schämen.

Doch habe ich nicht bereits genug dafür getan?

Mein Lebensgefühl ist so voller Scham.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Verletzt habe ich alles, was ich kann,

gar alle, fast schon jedermann?

Soll ich das jetzt glauben?

Müsste ich dann nicht wieder zum unsäglichen Spießrutenlaufen gehen?

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Gar dreimal hat es mich schon erwischt.

Das habe ich Dir hiermit endlich aufgetischt.

Es ist so wahr, wie ich es Dir jetzt sage.

Liebe Sonne, bringe Du doch auch einmal etwas von der Wahrheit zu Tage.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Du spendest uns Schatten und Licht.

Es gibt für uns keinen Verzicht.

Wir brauchen Dich und doch achten wir Dich nicht?

Wir meckern dauernd, obwohl das Licht sich so schön vor uns bricht?

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Keine Antwort ist, was ich da bei Dir gefunden habe.

Jedoch bist Du die allergrößte Gabe.

Die höchste Liebe kommt von Dir.

Da bin ich ängstlich, fast so wie ein kleines Tier.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.


Danke sage ich jetzt geradewegs zu Dir.

Willst Du auch noch einen Schluck vom guten Bier?

Hier, da, für Dich, so soll es sein.

Scheine hell bei unserem gemeinsamen Beisammensein.

Hoch, oh Sonne, meine Wonne.



24.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Immer wenn ich bete

Immer wenn ich bete,

scheiden sich die Geister.

Gutes zu Gutem und Böses mit Bösem,

Es endet alle Gleichheit.


Immer wenn ich bete,

bekomme ich eine Anzeige.

Dann greift man mich an

und stört mich.


Immer wenn ich bete,

nimmt man mich an.

Doch das sind andere,

welche das getan haben.


Immer wenn ich bete,

bekomme ich Angst vor jenen,

welche mir schaden

und erstarre irgendwann.


Immer wenn ich bete,

habe ich Lust an jenen,

welche mir dabei helfen,

mein Werk zu verrichten.


Immer wenn ich bete,

würde es mir nicht gleich sein, was ich getan habe.

Dann zählt jeder Moment.

Alles ist kraftvoll daran.


Immer wenn ich bete,

gerät mein Geist in Aufruhr.

Dann spüre ich meine Angst

deutlich.


Immer wenn ich bete,

finde ich auch Ruhe.

Dann fühle ich mich geborgen

und stark.


Immer wenn ich bete,

empfinde ich meine Schwäche.

Dann kommen die Gefühle bei mir

in Unordnung.


Immer wenn ich bete,

empfinde ich auch Stärke.

Da beherrschen sich die Dinge.

Das gibt mir Kraft.


Immer wenn ich bete,

bete ich Einfaches.

Ich lasse mich nicht dazu verleiten,

ein opulentes Wort zu sprechen.


Immer wenn ich bete,

spreche ich allein nur Worte aus.

Leise oder laut,

doch so, dass man mich erhören kann.


Immer wenn ich bete,

denke ich die Worte.

Ruhig oder empathisch, aber doch so, 

dass ich etwas verspüren kann.


Immer wenn ich bete,

fühle ich mich klein.

Dann bin ich kein Herr,

sondern eher wie eine graue Maus.


Immer wenn ich bete,

fühle ich mich gut.

Dann bemerke ich,

was mit mir los ist.


Immer wenn ich bete,

bleiben manche Dinge noch offen.

Unausgesprochen

treten sie da kaum vernehmbar zu Tage.


Immer wenn ich bete,

sage ich das Meinige.

Ich habe nicht den kleinsten Nenner gesucht,

gebrauche keine unnötige Division.


Immer wenn ich bete,

führt das eine zum anderen.

Genau wie im Leben ist das.

So kenne ich mich damit aus.


Immer wenn ich ein Gedicht schreibe,

so wie jenes eine hier,

dann führe ich ein Kenning durch.

Solche Dinge sind so wahr.


Immer wenn bei mir ein Gedanke aufgekommen ist,

verwerte ich ihn.

Da finde ich zu einer Arbeit,

welche ihresgleichen sucht.


Nicht würde es mein Wille sein,

etwas Größeres als andere zu tun,

noch will ich mir einen bedeutenden Ruhm

einheimsen.


Ein prächtiger Ritter

bin ich keiner geworden.

Radle bloß auf dem Drahtesel

durch die dunkle Nacht.


Lang weht meine Mähne.

Zu einem Zopf sind die Haare zusammengebunden.

Meine Kleidung ist zu billig,

Meine Zähne sind zu schlecht.


Ich sammle derweil die Anzeichen

unserer Zivilisation aus vergangenen Tagen.

Andere sammeln die Markenzeichen

der Gegenwart.


Ich richte mich nach vorne aus,

hin zum Vergangenen.

Dort räume ich auf,

so gut wie ich es kann.


Ich möchte es einmal bewirken,

dass alles doch noch gut sein wird.

Ich hoffe, das bleibt so.

Damit wünsche ich allen einen 'Guten Tag'.



8.09.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Kummer und Trost

Kummer und Trost halten die Seele am Leben.

Kummer und Trost, wer wird mir vergeben?

Wer wird mir berichten von solchen Geschichten?

Wer wird am Ende etwas Krummes wieder gerade richten?


Kummer und Trost halten das Herz in Gang.

Das wahre Leben gibt es schon lange.

Kein Tag, an dem ich nicht an Dich denken würde.

Kein Tag, zu dem ich kein Herzblut für Dich aufwende.


Kummer und Trost bringen mich weiter.

Mal geht es bergauf, dann bin ich heiter.

Dann bringen mich meine Füße auf Trab.

Schön ist, dass ich das erfahren habe.


Kummer und Trost, sie halten schon lange an.

Was kommt dann? - Mir wird so bange.

Was soll ich noch erreichen?

Ein Leben im Schmerz ist das, es ist gänzlich ohne Gleichen. 



20.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Meine kleine Welt

Meine kleine Welt, das eröffne ich hier vor Dir:

Sie ist meine Heimat, in ihr bin ich bei Dir.


Meine kleine Welt, voller Bilder und voll von Worten,

ist mein Lebenswerk, das sind meine Sorten.


Meine kleine Welt, die will ich Dir vererben,

denn ich weiß es sicher, eines Tages werde ich sterben.


Meine kleine Welt ist ohne Dich ein Hohn,

halte bitte zu mir, verstehe mich schon.


Die kleine Welt, ist sie mir auch oftmals nicht willkommen gewesen,

steckt voller Liebe. Das ist ihr Wesen.


Jedoch würde meine kleine Welt vielen nicht mehr als ein Dorn im Auge sein.

Sie prüfen mich auf Fehler, stellen es fest, zu was ich nicht getaugt habe und lassen mich allein.


Egal, was meine kleine Welt jemandem anderen auch bedeutet hat,

ich zeige sie dir auf. Irgendwann wendet sich somit das Blatt.


Oh, meine kleine Welt, die ist einfach schon da.

Kannst Du das bei Dir verspüren? - Das finde ich ehrlich wunderbar.


Verbinde Du das Deinige auch mit Deinem eigenen Sinn,

so wirst vielleicht auch Du zu Deiner Heimat finden. Allein nur dort gehörst Du hin.



4. März 2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Mister Hare Krishna

Mister Hare Krishna

mit den Blumen im Haar,

mit dem Blumenkranz um den Hals, 

von wo beziehst Du Dein Wissen?


Mister Hare Krishna

mit dem orangefarbenen Kittel,

dem Spielzeug in der Hand, 

von wo beziehst Du Dein Wissen?


Mister Hare Krishna,

Du viel schreibender Meister,

Du Dichter und Denker,

von wo beziehst Du Dein Wissen?


Mister Hare Krishna,

Du erleuchteter Mensch,

mit so vielen eigenen Gedanken,

woher rührt all Dein Fleiß?



09.02.2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Mit nichts in der Hand

Mit nichts in der Hand

bin ich dagestanden

und habe Deine Liebe erwartet.


Kaum ein Moment 

zu dem nicht

mein Glück mich übermannt hat.


Schwer ist es,

die Leichtigkeit zu erfüllen.

Aber doch ist es wahr, das geht vorbei.


Hunderte Dinge sind bereits verlorengegangen,

doch ein Moment mit Dir

wiegt vieles auf.



9.08.2012 - Mathias Schneider



Sprachgestaltung

Orientierungslos

Orientierungslos spricht er von vielem.

Von vielem spricht er vielfältig.

In Vielfalt spricht er vieles aus, 

verheddert sich dabei in seinen eigenen Worten.

Vieles spricht er aus,

doch allein nur Weniges davon behält Bestand.

Er verrennt sich in etwas, 

in eine Idee.

Sie scheint mir etwas zu abwegig zu sein.

Er stößt mich vor den Kopf.

Ich revidiere seine Worte.

Er lenkt ein.

Er lenkt vielfältig ein.

In Vielfalt spricht er.

Er baut sich auf.

Er verwechselt das mit Stärke.

Er wird zu einem Scheinriesen dabei.

Ich friere und erschaudere wegen seiner Taten.

Haltlos kommt er mir da vor.

Mit Worten gebe ich ihm ein Gewand.

Ich versuche ihn zu beschützen.

Er stößt mich wieder und wieder vor den Kopf.

Er bräuchte das alles nicht.

Er denkt wohl, er wäre zu allem fähig.

Er spricht von allem.

Vielfältig sind seine Worte.

Seine Rede kreist um den Sinn der Dinge.

Er scheint ihn verloren zu haben.



23.09.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Polarität

Erst kommt das Eigene,

dann wird das Eigene.


Doch wer, wie ich,

jeden Gedanken aufgreift,

und alles in etwas verwandelt,

das sich manifestiert,

der bewirkt,

dass die Dinge allesamt geschehen.


Gutes wie Schlechtes,

Schlechtes wie Gutes kommt da vor.

Nichts davon würde anders sein.

Alles ist gleich.

Ja, auch der Tod soll gleich wie das Leben sein.

Vergib mir diese Aussage.


Vergib mir, dass ich das jetzt ausgesprochen habe.

Das Wort steht nun da, zum Nachlesen steht es bereit.

Doch wann kommst Du,

um mich zu besuchen,

damit wir es einander zeigen können,

wer wir wirklich sind?


Lange Minuten sind zu langen Stunden geworden,

und lange Stunden zu langen Tagen.

Lange Tage zu langen Wochen,

Lange Wochen werden zu langen Jahren.

Ich verspüre dabei ein Gefühl der Wehmut.

Warum hat uns das Schicksal noch nicht zusammengefügt?


Heimkehren will ich,

der Einsame.

Komm Du mich besuchen.

Dann soll alles gut sein.



09.02.2013 - Mathias Schneider



Gedicht

Seelenwanderung

Wanderungen - durch die Landschaften der Sprache.

Elementare Schöpferkraft. - Es offenbart sich mir ihr Glanz.

Das bringt die Dinge zur Geltung.

Das bringt die Weisen zum Erklingen.


Erhebe Deine Stimme.

Erhebe Deinen Geist mit Gesang.

Preise die Götter.

Entsag den Spöttern.


Seelenwanderung.

Ein Wortgebilde, gemacht, fast wie aus festem Basalt,

Gebirgsketten aus Worten, versehen mit allerlei Getier,

Gewusel der Arten.


Wo bist Du?

Wo stehst Du?

Was kommt von Dir zu den anderen herüber?

Bist Du gerade frech oder bist Du traurig gewesen?


Erhöre mich.

Bald werde ich nicht mehr da sein.

Mein Leben geht auch irgendwann zur Neige.

Es neigt sich auch dem Ende zu, was ich habe.


Schöne Worte, taufrisch.

Was gebührt dem Rechtschaffenen für eine Ordnung?

Wie kommen des Menschen Dinge zustande?

Wer weiß da etwas Rechtes zu sprechen?


Wanderungen - durch die Landschaften der Sprache.

Elementare Schöpferkraft - geschehen ist es dank deiner Gnade.

Die Weisen sind verklungen,

meine Lieder habe ich bereits gesungen.



2.8.2012 - Mathias Schneider



Gedanke

Sich im Unrecht fühlen

Die Gier nach dem Geld treibt unsere Welt an.

Alles das, was einmal bei uns geschaffen worden ist, wird jetzt durch uns aufgebraucht, bis es zuletzt dann auch noch verdirbt.

Alles, was etwas bewirken kann, wird eingesetzt, bis es dann leer sein wird.

Alles das, was uns nichts mehr gegeben hat, würde uns dann auch gar nichts mehr wert sein.

Doch wehe, wenn am Zahnrad ein Zahn abbricht. Dann kentert der Welten stolzer Kahn.

Nichts Weiteres könnte das alte Schiff noch verkraften, zu hoch aufgetürmt sind all die schweren Lasten auf ihm.

Darum würde ich mich gar nicht gut fühlen, nein, ich glaube, es ist vollkommen zurecht so schlecht bei mir. 

Das ist mir nicht einerlei gewesen.

Reihe ich mich doch auch immer wieder ins Glied ein, es würde trotzdem so nicht gut sein. 

Das alles sollte uns nicht recht sein, was hier geschieht.



4. März 2013 - Mathias Schneider



Gedanke

Taumelnd vor Freude

Taumelnd vor Freude

über die Perle

die Du mir geschenkt hast

breche ich zusammen

und liege da

in meinem Glück.


Nach so langer Zeit

hast Du einmal

an mich gedacht.



9.08.2012 Mathias Schneider



Gedicht

Tausendsassa

Der Tausendsassa Eidada

hat endlich sein erstes graues Haar.

Voll der Sorge sind all seine Sinne.

Manche meinen gar, er wird da spinnen.


Dagegen gäbe es nichts zu sagen.

Es ist auch so zu unseren Tagen.

Etwas muss einem doch auch einmal recht gewesen sein.

Also ist es wahr, wäre es auch noch so schlecht allein.



9.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Vernunft

Vernunft, Du öde Schöne,

gib mir ein Zeichen Deiner Kraft.

Lerne es, mich zu verstehen


und zu erkennen,

was das Gute einem Menschen verschafft.

Gib mir die Kraft der Sterne,


aus der Nähe und von der Ferne,

um die Dinge richtig zu verstehen.

Lass mich nicht vergehen.



9.08.2012 - Mathias Schneider



Gedicht

Vergänglichkeit

Hu, Nachtgespenst,

was glaubst denn Du,

wo Du doch des Tages pennst.

Würdest Du nicht ewig verloren sein?


Hu, Nachtgespenst,

was weißt schon Du,

wo Du doch des Tages pennst.

Du würdest es nicht mit den Ohren haben?


Hu, Nachtgespenst,

wer bist auch Du,

wo Du doch des Tages pennst.

Wer hat Dich schon für sich auserkoren?


Hu, Nachtgespenst,

ich habe Dich lieb,

gerade weil Du des Tages pennst.

Ohne Dich wäre doch so manches schon verdorben.



20.08.2012 - Mathias Schneider 



Gedicht

Wenn es mir stinkt

Wenn es mir stinkt,

dann werde ich wütend.

Dann rege ich mich auf.


Wenn es mir stinkt,

dann werde ich lauter,

meine Stimme erhebe ich dann.


Wenn es mir stinkt,

bleibe ich so kühl.

Berechnend gehe ich dann vor.


Wenn es mir stinkt,

dann greife ich nach dem Halt

an mir.


Wenn es mir stinkt,

dann gehe ich weg,

wahrscheinlich an einen anderen Ort.


Wenn es mir stinkt,

dann bin ich bescheiden.

Dann sehe ich zuweilen manche Dinge ein.


Wenn es mir stinkt, 

dann bin ich vornehm.

Dann stecke ich manche Dinge weg.


Wenn es mir stinkt,

dann zeige ich Stärke,

doch habe ich nicht grundlos angegriffen.


Wenn es mir stinkt,

dann suche ich nach einem Ausweg,

dort, wo es ihn zu finden gibt.


Wenn es mir stinkt,

tue ich nichts Böses.

Aber ich halte Rat.


Wenn es mir stinkt,

verliere ich nicht meinen Kopf.

Ich gehe meinen Weg weiter.


Wenn es mir stinkt,

bin ich nicht ratlos geblieben.

Dann strenge ich mich an.


Wenn es mir stinkt,

dann drücke ich kein Auge mehr zu,

dann sage ich es Dir auf den Kopf zu, was los ist.


Wenn es mir stinkt,

dann spreche ich weise.

Klug genug bin ich dazu schon.


Wenn es mir stinkt,

dann fühle ich keinen Zorn in mir.

Dann suche ich das Heil.


Wenn es mir stinkt,

dann tue ich Buße.

Ich mache es, auch mit Widerwillen kann das geschehen.


Wenn es mir stinkt, 

dann bin ich dazu berechtigt,

mich gegen etwas zu wehren.


Wenn es mir stinkt,

dann fühle ich 

auch einen Schmerz.


Wenn es mir stinkt,

dann bedaure ich

die Rücksichtslosigkeit der Menschen.


Wenn es mir stinkt,

dann werde ich zuweilen passiv.

Wie gehemmt kann ich dann sein.


Wenn es mir stinkt,

dann versagt mir zuweilen meine Kraft,

weil ich es nicht geschafft habe.


Wenn es mir stinkt,

dann tue ich das Notwendige,

um trotzdem auch weiterhin zu bestehen.



8.09.2012 - Mathias Schneider