Der Pirat zu Lande

Geschichte

Der Pirat zu Lande

Rechtschaffen, wie ein Pirat es nun einmal ist, so wie ein Christ, macht er sich einen Ring ins Ohr und ist bescheiden wie zuvor auch schon geblieben. Wird er auch einmal aufgerieben, so möchte er doch dann auf geweihtem Boden liegen und genauso in den Himmeln Einkehr finden wie alle anderen auch.

Keine Sache macht ihm ein Gelächter aus. Das kommt von Herzen, so aus dem Bauch. Doch zum Scherzen ist es ihm nicht gewesen. Es bedrücken ihn im Leben doch manche Peinigungen und gewisse, von fremden Leuten auferlegte Qualen. Sie verursachen tiefe und auch üble Schmerzen.

Da steht er auf, oha! - Was freut es mich, gerecht zu sehen, wahr zu sprechen, mich an meinen Peinigern zu rächen? - Das Letztere mitnichten, allein nur die Ruhe! - Vorwürfe gibt es da viele, was für ein dummes Getue das sein wird. Etwas blöde Gemachtes soll das sein. Ohne Sinn und Verstand kommt es vor. Eine Begründung dafür gibt es keine. Seine Unterdrücker treiben den Piraten durchs Land. Sie nehmen ihm das Brot und zuweilen auch sein Leben ab. Keiner hat ihm vergeben, dass auch er etwas zum Leben braucht. Wie soll der Pirat zu Lande da bitteschön damit umgehen und dabei zurechtkommen? - Versteht das doch. Wer möchte sich schon in ein solches Jammertal begeben?

So ergreift er den Besitz von Boden und auch von der Frucht anderer Leute, befindet sich dabei ständig vor ihren Häschern auf der Flucht. Die Fänger der Herren tun es ihm an. Diese Schergen haben im Leben noch nichts Rechtes getan.

Das macht ihn bitter, den Menschen, den Mann. Kein Wunder, dass er so allein nur zum Pirat werden kann. Darum lehnt er sich auf, sodass er sich bald dagegen erwehrt. Ach, stünde das ihm nicht zu, ist das denn so verkehrt? Würde es denn nicht seine Pflicht sein, für sich zu sorgen? - Wartet ihr doch erst einmal auf das jüngere Gericht. - Es zeigt sich der Mensch dort mit seinem wahren Gesicht und kann es kaum verbergen. Jeder wird genau angesehen. Mancher würde jedoch auch dort noch nicht erwachen. So lügt mancher wie gedruckt auch vor seinem wahren Herrn. Doch er hätte so etwas gewisslich nicht gerade gerne.

Welchen Sinn aber soll man im Leben verfolgen? Was wird denn zurecht gegeben sein, wenn man sich so sehr verirrt hat und man selbst auf sich gestellt ist? Wer kann einem dann noch helfen, wenn es der Herrgott nicht tun würde? - Ist das Leben hierzulande auch solch ein großer Beschiss, der Mensch dient vornehmlich sich selbst und dem eigenen Gewissen. Alles andere sollte nicht mehr als ein Zierrat für uns sein. Da achten wir darauf kaum.

Es verderbe der Mensch doch nicht sein eigenes Gut. Die Herren der Knechte sind allein nur eine Brut. Welches Ansehen haben diese bei dem Mann, der ihnen ins Auge sehen wird? - Rasten diese dann aus und vergessen sich dabei, so wird uns das doch etwas zu denken geben. Was erkennen wir daran? - So wird allein nur die Welt, der Teufel und das Geld, jedoch nicht ein ehrliches Leben sein. Darum hört man die Strafe. So bekommt jeder für sich anheim, was er verdient hat. Hat der Herrgott auch seinen Himmel für sich und Seinesgleichen vor solchem Abschaum zu bewahren, so soll es doch auch manchen Platz geben, welcher für diese bestimmt sein wird. Das hat schon so manchem seinen wahren Wert offenbart. Da wird es geschaut und man danach behandelt. Wer hat sich da nicht endlich gewandelt?

Hat auch jeder sein  Einsehen, derweil ist es so, dass bisweilen wieder andere Winde wehen. Die Welten vergehen.