Ästhetik der Struktur

Gedicht

Das Juwel

Ein Gedicht, gestrickt aus allerlei Gedanken, hat seinen Reiz für mich als Mann,

weil ich Ihnen damit die Facetten meines inneren Leuchtens aufzeigen kann.

Da ist ein Glimmen bereits zurecht an mir vorgekommen.

Das sollte mir nun nicht grundlos weggenommen werden.


Ja, man belasse alles so, wie es ist. Trist sind die dunklen Tage, es herrscht ein trübes Licht.

Da sollen in der Nacht die Sterne nun gut zu vernehmen sein.

An ihren himmlischen Bildern möchte ich mich orientieren.

So weiß ich meinen Weg zu finden, ja manche Frage meines Schicksals werde ich kapieren.


Somit habe ich ein Licht gesehen und mich darauf ausgerichtet.

Der wahre Weg sollte stets bei uns gesehen werden. 

Es soll alles einmal etwas Wahres sein. 

Manches davon dient einer Existenz. 


Gute Nacht. Das möchte ich da sagen.

An besseren Tagen soll das Glück unseres Lebens aufs Neue wahr sein.

Die Hoffnung hat Berechtigung erhalten. Zur Erde hin strebt mir mein Sinn. 

Da komme ich nicht umhin, Danke zu sagen ist kein Schaden. 


Mit den Erfordernissen dieses Daseins freunde ich mich an. 

Es endet aller verquere Überdruss. 

Lernen wir aus unseren Erfahrungen etwas. 

Da schenke ich endlich meiner Liebe einen Kuss.


Mathias Schneider, 21.09.2020



Gedicht

Das Buch

Hoppla! - Das Buch...

...liegt aufgeschlagen da.

Hoppla! - Da steht ja etwas drin.

Ergibt das einen Sinn? -

Ja, es ist doch ein Buch.

Damit soll es jetzt schon genug sein...

...gesagt sein mit eigenen Worten.

Was sollen diese auch,

die vielen Retorten,

die Wortklone,

das Einerlei?

So, Schluss damit!

(Das Gedicht ist nun vorbei.)


25.09.2012 - Mathias Schneider


Gedicht

Das Ei

An was denk ich?

An das Ei etwa?

Welches Ei denn?

Ach, das Ihrige?

Oh, Entschuldigung!

Haben sie kalt?

Brauchen sie vielleicht eine Decke?


Gedicht

Das Felsmassiv

Oh, wie steht es da so steil und steif?

Das Felsmassiv, es ist bedeckt mit Reif.

Gebirge, ach was bist Du schön.

Könnte nicht alles einfach so weitergehen?


Könnte nicht einfach alles gut sein hier auf Erden?

Alles bleibt so, wie es ist.

Bist Du auch noch so grau und trist,

so spüre ich in Dir doch einen Gefährten.


Mathias Schneider, am 1.11.2012


Gedicht

Die Mühle

Das Rad möchte der Mann nicht neu erfinden.

Er weiß, dass so etwas nicht gut gehen würde.

Jeder glaubt das. Jeder sagt es so.

Oh, es ist jetzt schon wieder spät geworden.

Manches würde man gerade nicht erreichen,

aber man muss sich trotzdem dazu schinden ohne Gleichen,

um dann am Ende doch allein nur nichts davon zu haben.

So ist er, dieser meinige Schaden.

Da gehen meine Träume baden.


11.06.2013 - Mathias Schneider


Gedicht

Der gute Zweck

Munter bin ich, ei der Daus.

Gehe heute an das Meer hinaus.

Ich will schauen, was dort für Winde wehen,

und zu meinem Schiffchen hingehen.


Möchte gerne den alten Kahn beladen,

und etwas versenken auf dem Grund der See.

Möchte all das Üble meistern,

aber nicht mehr dessen Macken verspachteln und verkleistern.


So habe ich meine Freude heute

dabei genossen, mich vom Überkommenen freizumachen.

Doch es bleibt mir keine Beute.

Es sind die anderen, die heute lachen.


Die Regel für das Glück habe ich nicht gekannt.

Manches beschwert mich, lastet auf meinem Genick.

Meine Eigenheit vergesse ich deswegen oft. Das ist mir nicht unbekannt.

Dafür kenne ich keinen Trick.


Mit meinem Gedanken im Sinn und meiner Idee als Gabe

gehe ich mein Leben an.

Ich bin mir dabei fast zu nichts zu schade,

lasse alles Gute daran dran. Das soll bestehen.


So ist es gekommen, dass ich manches erreicht habe,

obwohl mir nur wenig zu eigen ist.

Da erwache ich und glaube,

setze mir für meinen Progress jedoch keine Frist.


So entsag ich jenem Treiben, das uns zuweilen verführt.

Meine Dinge sind mir wichtig.

Ich habe eine Uhr zu eigen, aber auch deren Sinn kapiert.

Darum sind für mich solche Zeiten nichtig.


Strebsam ist der rechtschaffene Mann,

weil er das gerne ist.

Da hat er getan, was er kann.

Doch das Leben zeigt ihm bald schon auf, was dadurch zustande kommt.


Da sprechen viele Münder durcheinander und geben Dir etwas kund.

Vertraue besser nicht darauf, was Dir so zu Ohren kommt.

Die Wirklichkeit hat einen solchen Schlund.

Es soll Dein eigenes Gutes sein, was Dich frommt.


Dein Leben, dafür mache Dich bereit.

So soll es geschehen. Bringe das Gute dabei selbst hervor.

Menschen, die zu allen Zeiten gestritten haben, sind selten gescheit. 

Damit hat sich für manchen schon das Tor geschlossen.


Munter sei dein Kahn beladen, 

mit Gedanken bist Du überfrachtet.

Docke endlich am Bootssteg an.

Ewig auf dem Wasser zu bleiben, hat noch keinem gutgetan.


Mathias Schneider, am 20.09.2020


Gedicht

Der Bauernladen

Gemüse und gut.

Ich habe etwas Buntes im Blut.

Ich sehe alles in Farben,

rot leuchten da bei mir die Tomaten.


Ich stehe da und bin fasziniert.

So etwas ist mir hier passiert.

Doch es würde nicht ein LSD so bei mir machen,

und es ist auch nicht der weiße Schnee gewesen.


Nein, es macht das schöne Licht,

dass diese Dinge mir so leuchten.

Sein Glanz soll mir einmal alles bedeuten.

Ich würde darauf nicht gerne verzichten wollen.


Ich kaufe da etwas ein aus der Natur

im Bauernladen und mein Schwur

gilt. - Ich möchte keinen Schaden mehr haben.

Da will ich etwas direkt aus Baden, vielleicht die Erdbeeren.


Das Gemüse mag ich frisch und fein.

Zucchini, grün und klein, so sollen sie für mich gerne da zu finden sein.

Kartoffeln, gelb, rot und blau, das sollen ihre Farben sein.

Ganz genau, gut, dass ich etwas Geld dafür übrig habe.


'Was macht das zusammen?', so frage ich dann

und schaue mir noch die Käsesorten an.

Etwas Brot gibt es dazu auch.

He, wie gut das ist. Ich kriege immer genug für mich. Das ist im Grunde alles, was ich brauch'.


Da schmeckt alles so herrlich frisch

und kommt zu Hause gleich auf meinen Tisch.

Es ist so gut hier einzukaufen.

Man hat auch gar nicht weit zu laufen.


Mathias Schneider, 23.06.2013


Gedicht

Der Berg

Wie steht er da, so steif und fest?

Das ist mein Gedanke, der mich gerade verlässt.


Seinen Sinn möchte ich begreifen

und an dem dabei aufgefundenen Befinden reifen.


Wie wenig ist es doch, was ich schon kann.

Dennoch tue ich es dann und wann.


Ich setze mich an eines Berges Fuß

und umarme diesen Luftikus.


Wie gerne bin ich bei ihm da.

Bei schönem Wetter ist es sonnenklar.


Bewachsen ist er mit Wald und Reben,

so soll es diesen Berg jetzt für mich wahrlich geben.


Auf jeden Fall gehe ich dann auch irgendwann wieder weiter,

und bleibe unterdessen heiter, heiter, heiter.


24.09.2012 Mathias Schneider


Gedicht

Der eigene Duktus

Was soll all das Gerede von den Wahrheiten?

Eine Einzige allein soll uns vorgegeben sein.

Keiner kann es sich nehmen, wie er möchte.

Keiner, aber auch wirklich keiner hat das zu Recht getan.

Es wäre dumm, das zu verkennen.

Es wäre blöde, so etwas nicht zu kapieren.

Wird das einmal jemand akzeptieren?


Auf Umwegen laufe ich da nach Hause.

Geplättet bin ich vor lauter Sorge um mich selbst.

Ich kann kaum mehr gerade gehen, noch so dastehen.

Ich kann auch kaum mehr sitzen.

Könnte da nichts Gutes mehr für mich bewirken.

Da habe ich es nicht verstanden,

Warum ist das so?


Mathias Schneider, am 01.11. 2012


Gedicht

Der Schrittmacher

Oft sitze ich da - schweigend,

würde nichts zu denken haben.

Sitze da, in meiner Klarheit - gedankenlos.

Ich bin froh darum, wenigstens das zu wissen.

Ich bin froh darüber, mir dabei meines Zustands bewusst zu sein.


Aufmerksam bin ich - auch für mich selbst.

Gewahre und bewahre das Meinige.

Ich finde es zuweilen an mir vor.

Nichts hat es da gegeben, was mir gefehlt hat.

So soll es wahr sein.


Es ist also alles für mich wahr.

So ist alles gut gewesen, genau.

Es sei da auch gänzlich richtig.

Genau so soll es sein. Genau so geht es mir gut.

Nichts Weiteres ahnend, habe ich auch nicht mehr gedacht.


Hunderte Dinge geschehen derweil. Keines davon habe ich getan.

Hunderte Dinge passieren mir, ohne dass allein nur eines davon mir recht gewesen ist.

Ich denke vielfach nach. Mein Geist, er klärt sich kaum auf.

Den einen Schatz, den wahren Satz habe ich noch nicht gefunden.

Das gute Wort hat mich oftmals geschunden.


Da entdecke ich, fragend, das eigene Sein und im Beisammensein damit mein unentwegtes Streben.

Hundertfach habe ich das Gleiche gedacht und zuweilen gänzlich unbedacht dabei gelacht.

Alles wirkt so ohne Sinn, ich bin zu schwach.

Flach atme ich, weiß kaum, zu Kräften dabei zu kommen.

So sitze ich da, jedoch bleibt alles für mich so sonderbar.


Schrecklich ist das Leben nicht allein wegen eines Verwebens solcher Dinge zu einem Stoff geworden.

Schön kann ein Leben allein gewesen sein, weil wir es uns erhalten haben, so fein und klein.

Keine Kultur und kein Erbe bestehen vor mir, alles vergeht hier bei mir,

aber es keimt erneut manches auf.

Jetzt bekomme ich endlich den gesuchten Lauf.


Da bereite ich es so auf, wie es für mich gewesen ist.

Ich strebe geradewegs darauf zu, was ich mir zurecht vorgegeben habe.

Bringe endlich die hundert Lichter daran an und verspüre unterdessen redlich meiner Seele Einklang.

Da wirke ich zwar alt, aber ich bitte um Vergebung, ich erkenne doch der Dinge Sein

an. Das möchte ich bewahren, dieses menschliche Dasein.


Der löchrigen Maske entrissen, sitze ich jetzt da und bin doch etwas traurig.

Das, was ich einmal gewesen bin, wird mir jetzt offenbar.

Ich bestehe voller Sorge. Da habe ich mir aus einer nahen Zeit etwas von der noch verbliebenen Heiterkeit geborgt.

So kämpfe ich gegen manche Entrückung an, trotz all meiner gegenwärtigen Schwäche hat mir das gutgetan.

Ich kämpfe bei einem Krieg im Inneren. Bitter ist mir da alle Option auf einen Sieg vorgekommen. Das soll mich an den wahren Weg erinnern.


Vergrämt ist noch mein Herz. Welchen düsteren Scherz hat sich dieses Leben doch für mich ausgedacht? - Es ist Nacht.

Schwer wiegt alles. Was mir eingegeben ist, sollte nicht umsonst gewesen sein.

Schwer trage ich diese Bürde, ich halte sie kaum aus.

Da erinnere ich mich an unsere Würde und an das Glück im Haus.

So vergeht die Nummer mit dem Kummer und das Lied ist beinahe aus.


Die Liebe und ein Mitgefühl sind mir gänzlich abgekommen,

an meinem Herzen sind sie kaum noch vorgekommen.

Es versagen mir viele Kräfte, doch es sollen die Lebenssäfte bald erstarken.

Es endet all mein Scherzen. Das Bier ist schal. Ich verspüre Traurigkeit am Herzen.

Es hört alles auf, wahr zu sein. Ich bin auf mich gestellt, allein.


Mathias Schneider, 20.09.2020


Gedicht

Die Bestellung

Horch, kommt da die Post?

Horch, haben wir jetzt schon Frost?

Habe ich genug Geld?

Bin ich denn kein Mann von Welt?


All die vielen schönen Dinge,

von denen ich gerne meine Lieder singe,

bringt mir ein Bote mit ins Haus.

Darum schaue ich so oft zum Fenster hinaus


und frage mich, wo er denn bleibt.

Ich habe vieles mir auf diese Weise schon einverleibt.

Ich will auch weiterhin wachsen.

Fortschritt, Unterstützung, das sind dabei für mich die Achsen.


Nichts Böses möchte ich.

Es ist aber trotzdem ein Beschiss, das sei Dir gewiss.

Was habe ich aber anderes zu tun?

Also nun...


Die Post ist gut, ja, sonnenklar.

Das Päckchen auch, es ist doch wahr.

Unsinnig soll es jedoch sein,

dass ich es andauernd so mache.


Im Grunde ist es etwas abgehoben.

Ich bin inzwischen sehr verschroben,

Ich freue mich jetzt sogar über fremdes Geld.

Ich habe selbst nichts zu eigen, was ist das für eine öde Welt?


Gefällt bin ich

gerade so, als wäre ich ein altersschwacher Baum.

Keiner braucht mich, ja das stimmt.

Man verlangt nach mir kaum.


Wie schrecklich das doch für andere klingen muss,

wenn ich diese Arie so voller Verdruss singe.

Meine Lebenszeit, die verrinnt derweil.

Ich verliere all mein Seelenheil.


Lustig wäre das nicht. Doch wir werden es ja sehen.

Ich denke da nach, trotz manchem Schmerz.

Gut würde das nicht lange gehen.

Das geht mir auf Dauer wohl zu sehr ans Herz.


25.09.2012 - Mathias Schneider


Gedicht

Der Ursprung

Ach, wie lustig sind doch die Propheten.

Sie erkennen die Natur der Dinge an.

Doch würden sie nicht so viel davon reden,

ließe sich das auch von uns machen, dann und wann,


denn das Erkannte gilt es doch zu fügen.

Da kann man etwas davon verstehen

und bräuchte nicht so oft zu lügen,

egal, welche Winde da bei uns wehen.


Eine Frage von steter Vehemenz kommt bei mir da bald vor.

Es soll die Frage nach dem Ursprung sein.

Hat nun die Henne das Ei gebildet oder was ist davon zuerst geschehen?

Solches habe ich lachend gedacht. Das hat alles keinen Schein.


Da überkommt mich wie sonst auch manch ein Schimmer.

Das Ei gibt es doch überall, die Natur ist noch immer voll davon.

Eine Henne, die dagegen so speziell wie allein der Hahn ist, stelle ich mir da vor.

Würde das nicht reichen? Was hat uns das Grübeln nicht so alles angetan?


Wer da jetzt noch Zweifel am wahren Ursprung der Dinge hat,

der wird hier jetzt ganz geschoren.

Der frage sich am besten, was zuerst davon dagewesen ist,

sein Kopf oder die Ohren?


Gedicht

Die Zwiebel

Das Ding dort unter Deinem Schopf,

genau, Dein eigener Kopf,

der ist, nimmt man es penibel,

auch eine Gemüsezwiebel.


Erst klein und dann noch ohne Kraft,

weich und voller Lebenssaft,

später hartschalig und ein hohler Knochen,

in dessen Innerem wir unsere eigene Suppe kochen.


Wie eine Zwiebel so vielschichtig und gänzlich ohne Eile

entwickelt es sich gut, bitte bleibe, ja verweile.

Von innen heraus wird es geschaffen,

obwohl alle stets auf die Hülle davon gaffen.


Gar schön soll der Vorhof dazu sein,

voller Pracht und Glanz der Garten,

kurz einmal 'das Gesicht' genannt. So fein

werden Deine Züge sein, alles andere kann da noch warten.


Hoch ist er, dieser Zwiebelknollen,

und wurzelig sind seine Glieder.

Alles das hat seinen Grund. Dafür gilt es Dank zu zollen,

wägt man es ab, das Für und Wider.


Mathias Schneider, 21.11.2012


Gedicht

Kälte

Kalt hat man es dort am Körper, wo es warm sein sollte.

Doch auch eine übermäßige Hitze beschert Dir manch ein Leid.

So macht es keinen Spaß.

Ein frisches Lüftchen soll sein, was ich an mir verspüren möchte.


Ein Bisschen vom Schönen und nicht allein nur das Laue,

denke ich da, während ich einen Keks verdaue.

Die paar Krümel sind es in meinem Magen,

welche meiner Seele Grund gerade so herrlich laben.


Derweil scheint die Sonne und es kühlt der Wind.

Junge Zufriedenheit, ein gutartiges Gefühl kommt da bei mir auf.

Ein Gedanke, wie eine Ranke, kommt da vor und doch - so schnell wie er wieder zerrinnt,

geschehen viele Dinge im Leben.


Etwas, was mir meinen Geist zerwühlt, möchte ich nicht an mir haben.

Dafür bin ich nicht bereit gewesen. Es wäre jetzt an der Zeit

da zu sein und angefüllt mit dem Empfinden einer ordentlichen Redlichkeit

sich selbst anzunehmen, ja das Gute endlich zu vertragen.


Mathias Schneider, gegen Ende Oktober 2012


Gedicht

Mein kleines Paradies

Fliegen liegen tot auf dem Boden.

Was möchte ich hier noch verweilen?

Es ekelt mich, was mir gegeben ist.

Das Dasein ist so trist.

Wieso soll ich mich eilen?

Den toten Fliegen nachzueifern, tue ich mich schwer.

Da erhebe ich mich und gehe,

bitte sehr, fort von diesem Ort.

Möchte es da auch ein Besen getan haben.

Es überdauert diesen Schaden dennoch alle Zeiten.

Ich möchte nicht gegen das Schicksal streiten.

Es ist mir willkommen,

sehe das Wesentliche davon jedoch noch verschwommen.

Mit Tränen im Auge stehe ich da,

Alles, was gegeben ist, empfinde ich als wahr.

So ist es vorgekommen.


Mathias Schneider, Offenburg, im September 2019


Gedicht

Ich könnte mir nicht helfen

Die Wissenschaft lügt, wo sie kann.

Es fängt schon mit ihrem Namen an.

Denn Wissen, das ist so eine Sache,

ist manchmal kaum mehr als ein schnödes Getue.

Da umwehen uns viele Sprüche,

aber leider keine Wohlgerüche.

Was sie zu eigen hat,

steht dann auf einem anderen Blatt.

So gelehrig kann man da sein,

dass man auf solch ein Wesen hereinfällt .

Es würden sich auch nicht die Girlanden lohnen.

Da wandelt sich vieles auf leisen Sohlen

und wird übersehen wegen all der Pracht und Zier,

mit welchen sich die Menschen schmücken hier.

Manche Menschen lügen unverhohlen.

Da wird alles durch sie preisgegeben,

was nicht im wissenschaftlichen Sinn

Mainstream sein würde. Ich glaube, dass ich spinne.

Derweil verkommt das eigene Leben.

Ich finde da kaum etwas Gutes daran.

Man hört es meinen Worten gewisslich an.

So sehr ich mich auch geschunden habe,

ihren Beitrag zu verstehen,

muss ich doch jetzt schon wieder klein beigeben.

Sie verlangt es allein für sich, das Recht.

Das finde ich so schade.

Ich habe darum nichts mit ihr anzufangen gewusst.

Darum habe ich einen irrsinnigen Frust.

Ich werde gerne, doch könnte ich es nicht.

So habe ich meine eigenen Rechte bekräftigt.

Es hat mich so beschäftigt.

Doch eines weiß ich schon vorab zu sichern.

Das Übermaß an Wissen bringt uns alle noch einmal um.

Da sind wir allesamt so klug gewesen, doch sterben leider trotzdem dumm.

Ich sage das gerade mit einem Kichern.

Ein Schalk, der mich antreibt.


Korrigierte Fassung vom 14.04.2020, in Offenburg


Gedicht

Ein Freibrief für die Wissenschaft

Ein Freibrief für die Wissenschaft!

In ihr offenbart sich Gotteskraft!

Was sie uns schon gelehrt hat,

hat ihr Recht gegeben.

Womit sie sich befasst hat,

kommt uns sehr gelegen.

Darum soll von nun an ihre Macht gepriesen sein.

Man erhebe sie zu einer Kunst, ja das wäre fein.

Gepriesen sind die Dinge, weil sie kaum einfach so geschehen.

Man kann sie vorbestimmen, ein ungewisses Schicksal soll vergehen.

Da hat der Mensch sich groß gemacht

mit Pomp und mit Geschwafel.

Da hat keiner mehr über sie gelacht.

Das ist der neue Adel.

Ach, wessen Herren das jetzt sind?

Frage mich das nicht, Du liebes Kind!

Deren Leute gute Taten

führen einmal zu unserem Schaden.

Denn, es ist wahr, es sei jetzt ausgesprochen.

Wer den Bauch so voller Blähungen hat,

dem ist auch einmal ein Furz aus dem Hinterleib gekrochen.

und so wendet sich bald das Blatt.

Was einmal gut und teuer gewesen ist,

hat man heute schon nicht mehr gerne gesehen.

So verstreicht nun Frist um Frist.

Mein Glück liegt mehr und mehr in weiter Ferne und muss darum vergehen.


Gedicht

Bücher haben nicht gedacht

Ein Buch ist es, das nichts wahrgenommen hat,

so frei es auch geschrieben ist.

Es bleibt doch ein unklares Ding.

Sein Geist verweht und erscheint verschwommen.

Da hat es für uns einen Wert,

dass wir auf dieses 'Pferd' nicht gewettet haben.

So überkommt uns wegen ihm kein Schaden.

Da schlagen wir es wiederum zu.

Daraufhin erkennen wir es im Nu,

woran wir uns einmal gebildet haben.


Mathias Schneider, 20.09.2020


Gedicht

Mein Draht zu Gott

Es gibt eine Wahrheit, die wir kennen.

Das wäre die Unbeirrbarkeit des Schafotts.

Gerne lasse ich mir etwas sagen,

doch ich habe einen eigenen Draht zu Gott.


Da hat man manchen Grund zum Flennen,

wenn der Herren Tadel uns ereilt hat.

Dann bricht uns das im Leben.

Ein Schmerz ist da, wir haben alles satt.


Es haben alle Worte

einen tiefen Sinn.

Mir erscheint derweil mein Wesen wie ein Gebrechen.

Ich denke, dass ich spinn'.


Herren gibt es gar viele.

So viele, wie es sind, können mir allein schaden.

Meine Hände tragen Schwielen,

da sollen mich diese allesamt einmal gerne haben.


Offenburg, den 14.04.2020


Gedicht

Das ist keine Kunst

Mancher Kritiker der Laien,

könnte deren Unverstand nicht leiden.

Da kann er es ihnen auch kaum verzeihen,

was sie ihm von ihren Ideen unterbreiten.


So ist es auch mir einmal geschehen,

in Offenburg am schönen See.

Da hat man meine Malereien angesehen,

und serviert dazu manchen Tee.


Das sind feine, liebliche Gartenkräuter

und dazu gibt es etwas Gesang

zum freudigen Überschwang

der emotionalen Dickhäuter.


Fett hat man mir dort eins übergebraten,

verbal und auch mit Zierde.

Dekorativ wären sie, meine Geschmiere.

Doch von Kunstfertigkeit würde nichts zu verspüren sein.


So macht man einen Menschen klein.

Da wird mancher zum Herrn über solche Dinge. Fein!

Da habe ich, trotz seinem Spott, lange Zeit mit jemandem gesprochen.

Ich bin innerlich fast verbrannt dabei, doch er ist derweil so frei in seinen Worten gewesen.


Da ist die Nacht bald über mich gekommen.

Manches davon sehe ich bis heute allein nur verschwommen.

Doch eines dabei wird mir jetzt klar.

Das soll keine Kunst sein. So erwidere ich es auch. Da ist es endlich wunderbar!


Offenburg, den 14.04.2020


Gedicht

Nichtigkeit

Die Kunst, mit ihrem Sachverstand

treibt Blüten aus im ganzen Land.

Was da nicht alle gekonnt haben!

Ich bleibe zuhause, muss erst einmal baden.


Die Malerei, als freie Kunst

hat mich so schwerfällig gemacht.

Um mich herum verweht der Dunst.

Es riecht bei mir noch sehr nach Nacht.


Da bin ich unter das Wasser gegangen,

es perlt so schön auf meiner Haut.

Ich träume von Bildern, die an den Wänden prangen.

Meine Sehnsucht wird sehr laut.


Doch meine Kunst sollte das nicht sein.

Es ist das gut gelungene Werk anderer Leute.

Mit meiner Sache stehe ich noch allein da.

Man verlacht sie gerne, macht mich so zu einem Zwerg.


So stehe ich da, fest ist die Kette

um meinen Fuß herum gespannt.

Verdammt bin ich an diese Stätte,

es nimmt keiner Kenntnis davon in diesem Land.


Offenburg, den 14.04.2020


Gedicht

Reflexion

Ein einzelnes Wort, für sich genommen,

bildet noch keinen ganzen Satz.

Da haben die Menschen sehr darum gerungen.

Um anderer Leute Sprachschatz

ist es mir gerade nicht gegangen.


Da höre und sehe ich, wie die Worte an den Wänden prangen,

und erblicke das vor meinen Augen.

Ich habe damit nichts angefangen.

Vereinbar mit mir ist das nicht gewesen.

Doch wer zahlt die Zeche dafür hernach am Tresen?


So höre ich manches Wort,

auch manches, was andere da sprechen.

Es raunen die Winde etwas an jedem Ort.

Das zu vernehmen ist fast wie ein Gebrechen.

Es tut mir in der Seele stechen.


Ja, mancher Stich ist demjenigen zu eigen,

der etwas auf sich hält.

Man möchte das hier nicht vergeigen,

es wäre das Wort, das etwas gezählt hat.

Ich sage es unverhohlen.


Man hat es mir befohlen.

Mir ist da einmal etwas aufgetragen worden,

was ich für Sie nun zum Besten gegeben habe.

Derweil sind manche Winde wie abgestorben.

Es ist in der Luft kein Leben. Schade.


Offenburg, den 15.04.2020


Gedicht

Der Fall der Autorität

Die Autoritäten befinden sich seit längerem schon im Widerstreit.

Welche von ihnen ist gescheit?

Aber welche von ihnen wäre klüger?

Da kommt er ja, der nächste Streiter.


Ein Recht ist, was für alle gleichermaßen

stets auf die gleiche Weise besteht.

Da ist es für manchen unter uns schon zu spät geworden.

Man möchte die Zeit gerne zurückdrehen, macht sich Sorgen.


Mensch, wie kannst Du das verstehen?

Was macht sie aus, die bissige Meute

von solchen Leuten, wie wir sie heute kennen?

Aber wann soll das wieder vergehen?


So hat man es hier schon oft erlebt.

Menschen, die einander nicht verstanden haben,

tragen schwer an solch einer Bürde.

Die hat man sich gegenseitig einmal auferlegt.


Offenburg, den 15.04.2020


Gedicht

Ein Wesen aus Licht

Störe Dich nicht an meinem Befinden.

Was auch immer mich muss schinden,

es sollte nicht für Dich gegeben sein.

Bleib allein!


Impuls

Wellen schlagen

Position und Opposition,

Rede und Widerhall,

Widerhall und Gegenrede;

Zerwürfnisse allemal,

Ärger, Wut, aber auch

Freude und Hoffnung erscheinen da.

Es schimmert das Licht.

Jetzt glänzt auch der Boden wieder.